Wissenswertes rund um den Weihnachtsbaum

Aufwand: 80 Stunden pro Jahr und Hektar

Der Aufwand ist vergleichbar mit dem Weinbau. Die Bäume müssen jeder einzeln gepflegt werden. In den 9 bis 10 Jahren Wachstum muss der Baum immer wieder in Form gebracht werden. Durch regelmäßiges manuelles Herauszwicken der äußersten Triebe wird beispielsweise der Wuchs der Seitentriebe reguliert, wodurch eine regelmäßige Rundung des Baumes erzielt wird. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich zirka 80 Stunden. Aber auch das Risiko der Kultur ist recht hoch, denn je nach Witterungsverlauf beträgt die Ausfallquote 20 bis 30 Prozent, so der Erzeugerverband.

Nordmanntanne aus Georgien

Der mit Abstand beliebteste Baum ist die Nordmanntanne mit einem bundesweiten Marktanteil von knapp 80 Prozent. Das Saatgut für den Anbau von Nordmanntannen wird vorzugsweise aus Georgien importiert. "Die Herkünfte aus Georgien zeichnen sich durch ein besonders schönes Wuchsbild aus, sowie durch einen späten Austrieb, was das Frostrisiko vermindert.", erklärt der Erzeugerverband. Zur Ernte werden die Zapfen für die Saatgutgewinnung von Bäumen bis zu 60 Meter Höhe von Hand gepflückt. Nach der Aussaat stehen die Sämlinge zwei- vier Jahre im sogenannten Saatbeet in der Baumschule.

Formschnitt und Triebkürzung

In den ersten Jahren wachsen die Bäume langsam. Ab dem 6. Jahr beginnen die Arbeiten zur Terminalverkürzung und zum Formschnitt.

  • Um das Spitzenwachstum zu verlangsamen und damit die Abstände zwischen den Astreihen gleichmäßig zu halten, wird mit einer Spezialzange der Saftstrom gehemmt.
  • Durch manuelles Herauszwicken der äußersten Triebe wird der Wuchs der Seitentriebe reguliert, wodurch eine regelmäßige Rundung des Baumes und schmalere Baumformen erzielt werden.
  • Damit Vögel sich nicht auf die wertvolle Spitze eines Baumes setzen und sie abbrechen, werden als Sitzmöglichkeit für die Vögel an die Spitze Stäbe angeklemmt. Denn mit abgebrochener Spitze sind Weihnachtsbäume minderwertig.

Pflanzenschutz ist kaum nötig

Pflanzenschutzmittel sind häufig nicht erforderlich oder werden nur punktuell angewandt. Zur Unkrautbekämpfung werden die Zwischenreihen mit dem Mäher und der Motorsense 4- 5 mal im Jahr gemäht. Bedingt durch diese extensive Nutzung der Flächen und die lange Produktionsdauer von 9 bis 10 Jahren auf einem Quartier, entstehen für viele Lebewesen und Pflanzen sehr günstige Bedingungen. Untersuchungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zeigen, dass Weihnachtsbaumkulturen das Vorkommen von seltenen und vom Aussterben bedrohten Vogelarten, wie z.B. Heidelerchen und Kiebitzen, fördern.

Preise für Weihnachtsbäume halten sich stabil

Auch bei Weihnachtsbäumen achten immer mehr Verbraucher auf die Herkunft. Für gut 50 Prozent der Verbraucher spielt es eine entscheidende Rolle, dass der Baum aus der Region kommt. Beim Kauf suchen Kunden nach Qualität in gutem Preis-/ Leistungsverhältnis. Gutes Aussehen ist dabei für mehr als 70 Prozent der Käufer das ausschlaggebende Kriterium.Die Preise halten sich seit Jahren recht stabil. Seid Saison 2016 liegen die Preise bei Nordmanntannen zwischen 20 und 24 Euro pro laufenden Meter (lfm). Für Blaufichten bewegen sich die Preise sich zwischen 11 und 14 Euro/lfm.

 

Weihnachten, ein Fest, welches mittlerweile weltweit begangen wird, hat seinen Ursprung in Deutschland. Zu einem seiner Symbole ist der Christbaum (=Sammelbezeichnung für Koniferen mancher Art) oder auch Weihnachtsbaum geworden.

 

Historische Wurzeln des Weihnachtsbaums

 

Schon im Mithras-Kult der Perser (ab ca. 1400 v. Chr.) schmückte man zur Wintersonnenwende Bäume, bevor die alten Römer ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen ausstatteten. Dahinter stand der Glaube, man könne mit der immergrünen Lebenskraft als Sinnbild für das Werden, Wachsen und Sein die Gesundheit ins Haus holen. Eine andere Wurzel ist das germanische Julfest, an welchem ebenfalls die Sonnenwende und somit die Zunahme des Lichts gefeiert wurde. Der Name „Weihnacht“ geht zurück auf die „wihen nahten“, d.h. die 12 heiligen Nächte, in denen Wotan mit seinen Heerscharen über das Land zog. Das Weihnachtsfest als Feier zu Ehren von Christi Geburt hat sich erst ab 354 n. Chr. eingebürgert.

 

 

Weihnachtsmeien

Vom Schmücken der Wohnstube mit Tannenzweigen, den „Weihnachtsmeien“, wurde schon Ende des 15. Jahrhunderts n. Chr. berichtet. Von der Pflege dieses mittelalterlichen Brauchtums verging allerdings noch einige Zeit bis der Weihnachtsbaum Einzug ins Wohnzimmer der Bürger hielt, wo er – der Überlieferung nach – zunächst aufgehängt wurde. Der Verkauf von Tannenbäumen für das Christfest wurde in Straßburg 1539 dokumentiert. Belegt ist ferner in Bremen, dass zumindest ab 1570 das Zunfthaus mit kleinen Bäumen geschmückt wurde, welche mit Nüssen, Äpfeln, Datteln Brezeln und Papierblumen bestückt waren. Zu Weihnachten durften sie von Waisenkindern geplündert werden. Dies dürfte wiederum auf die mittelalterlichen Krippenspiele in den Kirchen zurückzuführen sein, vor denen ein Paradiesspiel aufgeführt wurde, in welchem einem mit Äpfeln behängten Paradiesbaum eine tragende Rolle zugewiesen war.

 

Tannenbäume und ihre Vertreter

Das geschmückte Bäumchen war durchaus nicht immer nur eine Tanne. Daneben kamen ebenso Stechpalmen und Buchsbaum zum Einsatz. Von einem mit Kerzen verzierten Baum berichtet erstmals Lieselotte von der Pfalz um 1660, von einem lichtergeschmückten Weihnachtsbaum am Wiener Hof kam die Kunde im Jahr 1816. Während sich der Christbaum in der Aristokratie, bei Handwerkern und Kaufleuten immer weiter ausbreitete, fehlte ein entsprechender Brauch auf dem Lande. Erst Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich in Deutschland der stehende, mit Kerzen und Schmuck aus Papier drapierte Baum zur Weihnachtszeit allgemein durch.

Weit über 20 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland

Allein in Deutschland werden alljährlich rund fünfundzwanzig Millionen Tannenbäume verkauft. Bei diesen handelt es sich in den meisten Fällen indes um Fichten (Picea). Die Rotfichte (Picea excelsa) war lange Zeit der Weihnachtsbaum schlechthin. Fichten sind preiswert und ihr Duft erfüllt das ganze Zimmer. Leider ist ihre Haltbarkeit recht begrenzt. Schon nach wenigen Tagen beginnen die Nadeln zu rieseln. Deshalb sollte der Baum so spät wie möglich geschlagen und erst kurz vor dem Fest in Warme gebracht werden, wobei sich eine dosierte Anpassung an die Temperaturunterschiede von draußen ins Haus empfiehlt.

Blaufichten, Nordmanntannen, Kiefern

Erheblich teurer ist die Blaufichte (Picea pungens glauca), auch Blautanne oder Edeltanne genannt, deren Äste stabil genug sind, schweren Schmuck zu tragen. Blaufichten sind recht haltbar, duften nach Wald und sind preiswerter als die derzeit sehr beliebten Nordmanntannen (Abies nordmanniana), deren Heimat im Kaukasus liegt. Hierbei handelt es sich um eine echte Tanne, deren Zapfen nach oben stehen, während sie bei Fichten hängen. Nordmanntannen haben dichte, dunkelgrüne Nadeln, die äußerst haltbar sind. Ihr gleichmäßiger Wuchs und die ringförmige Anordnung der Zweige, die sich gut schmücken lassen, haben zu ihrer Favoritenstellung beigetragen. 

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